Orte die einladen I 2003 – 2013

"Orte, die einladen." ist eine fotodokumentarische Arbeit. In diesem Sinn benutze ich die Fotografie für eine Bestandsaufnahme und um einen Zustand sichtbar zu machen, der gefährdet ist. Eine Momentaufnahme vor dem Verschwinden des aufgenommen Objektes, eine Art parallele Erinnerung in der Gegenwart. Man erinnert sich an das, was man sieht, man fotografiert, um nicht zu vergessen. 

Die Auswahl der fotografierten Orte ist bestimmt durch eine innere Konstruktion von Raum und Ort, die sich auszeichnet durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leben und Tod, Gegenwart und Vergangenheit, aber vor allem in der Kongruenz zwischen den fotografierten Orten und denen, die diese Orte besitzen oder bewohnen. 

Das Geschäft eines Geschäftsmannes  ist sein Lebensraum, aber nicht seine Heim. Dieser Lebensraum ist ein öffentlicher Ort, der vom Geschäftsmann nicht für sich, sondern für seine Kunden gestaltet ist. Aus dem Blickwinkel einer ästhetischen Position ist der Verkaufsort nichts anderes als eine Anordnung von Objekten, ähnlich einer künstlerischen Installation. Das ist, was ich suche: Öffentliche Kunst und Kunst für die Öffentlichkeit. 

Ich bin davon überzeugt, daß die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Form des Handels nicht nur Städten und Kontinenten gehört, in denen die Ökonomie einen anderen Rhythmus hat,  wie es zum Beispiel in Valparaíso, Dakar oder Hanoi der Fall ist. Dieses Phänomen existiert parallel auch in Bezirken und Städten in Europa, ist es doch ein globales Phänomen und Teil des menschlichen Wesens und seiner Notwendigkeiten.

Die Fotoserien entstanden im Auftrag des Wiener Instituts für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit, vidc. Es handelt sich jeweils um 32 Fotos, erschienen auch als Postkarten und in Form eines Posters A1.